Chronisch entzündliche Darmerkrankungen sind Erkrankungen des Darmtraktes, die wiederkehrende oder andauernde Beschwerden bereiten können. Im Vordergrund der Beschwerden stehen meist Durchfälle und Bauchschmerzen. Häufig sind diese verbunden mit Abgeschlagenheit und Müdigkeit.
Man unterscheidet zwischen Colitis ulcerosa und Morbus Crohn. Es gibt auch Mischformen oder Verläufe, deren Zuordnung erst im Krankheitsverlauf möglich ist.
Die Colitis ulcerosa ist eine Erkrankung, die nur den Dickdarm befällt. Entzündet ist dabei die innere Schleimhaut des Darmes. Die Entzündung kann unterschiedliche Ausmaße haben. Das reicht von einer Entzündung, die nur wenige Zentimeter des Mastdarmes betrifft, bis hin zu einer Entzündung des gesamten Dickdarmes. Auch die Intensität der Entzündung kann sehr unterschiedlich sein. Zuweilen ist die Schleimhaut nur gerötet (ähnlich wie bei einem Sonnenbrand). Bei anderen Betroffenen finden sich ausgeprägte Geschwüre (vergleichbar mit Wunden).
Bei Morbus Crohn kann der gesamte Verdauungstrakt – von der Mundhöhle bis zum After – betroffen sein. Am häufigsten tritt er am Übergang vom Dünndarm zum Dickdarm auf. Dabei kann die Entzündung die gesamte Darmwand durchsetzen und sich auch in die Umgebung ausdehnen.
Beide Formen der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen können auch außerhalb des Verdauungstraktes Beschwerden hervorrufen. Betroffen sind vor allem die Gelenke, aber auch die Haut und das Auge.
Zur Diagnosestellung dienen eine genaue Erhebung der Krankengeschichte, Blut- und Stuhltests, der Bauchultraschall und vor allem die Spiegelung (Endoskopie) des Verdauungstraktes. Auch zur Verlaufsbeurteilung werden diese Verfahren eingesetzt.
Therapeutisch versuchen wir mit unterschiedlichen Medikamenten die entzündliche Aktivität der Erkrankung zu beeinflussen. Manchmal sind hierfür Infusionstherapien notwendig. Diese werden von uns in der Praxis durchgeführt. Auch erkrankungsbedingte Mangelescheinungen, wie zum Beispiel der relativ häufige Eisenmangel, können ausgeglichen werden.
Eine Heilung ist nicht möglich, dennoch gibt es viele Patienten, die über lange Zeit wenig oder gar keine Probleme haben. Aber auch schwere und komplizierte Verläufe kommen vor.
Etwa ein Viertel aller Betroffenen muss im Verlaufe der Erkrankung operiert werden
Wir besprechen alle diagnostischen und therapeutischen Schritte im Vorfeld mit den Betroffenen.